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03.04.2023

Entscheidungen treffen für den Unterricht

Vielleicht geht es dir auch oft so, dass du kaum entscheiden kannst, wie du deinen Unterricht gestalten sollst. Du fragst dich, welche Methode du am besten wählst und welches Material das beste ist. Gerade als Berufsanfänger*in fallen dir solche Entscheidungen vermutlich nicht leicht, was aber auch kein Wunder ist. Schließlich gibt es eine ungeheure Fülle an Materialien und Methoden, aus denen du wählen kannst.

Natürlich hat jedes Material und jede Vorgehensweise einen anderen Fokus. Aber viele sind doch gleichwertig und gegenseitig ersetzbar, sodass eine Entscheidung trotzdem oft schwerfällt. Genau dafür möchte ich dir heute ein paar Gedanken mit auf den Weg geben. Im besten Fall können sie dir helfen, wenn du deine nächsten Entscheidungen für deinen Unterricht treffen musst.

Die Variable bist du

Wie bereits gesagt, sind viele Materialien und Methoden gleichwertig. Die einzige Variable liegt darin, wer sie im Unterricht einsetzt. Diese Variable bist du. Am deutlichsten wird es vielleicht, wenn wir einmal den Lehrervortrag als Beispiel nehmen. Sicherlich wirst du mir zustimmen, dass es einerseits sehr spannend sein kann, wenn ein bestimmter Lehrer einen Vortrag hält. Andererseits kann aber ein solcher Vortrag bei einem anderen Kollegen sehr ermüdend für die Schüler*innen sein. Es kommt nämlich gerade bei dieser Methode auf so viele verschiedene Dinge an. So haben beispielsweise die Stimme, die Wortwahl und die Art und Weise des Vortrags einen großen Einfluss darauf, ob die Kinder und Jugendlichen zuhören oder nicht. Auch macht es einen großen Unterschied, ob jemand leidenschaftlich gerne Vorträge hält und diese Begeisterung auf die Schüler*innen überspringt. Beim Stationenlauf ist es nicht anders. Wenn die Lehrkraft selbst begeistert ist von dieser Methode, wird diese Begeisterung mit großer Wahrscheinlichkeit ansteckend sein. Es kommt also auf dich an. Je mehr du hinter dem stehst, was du in deinem Unterricht machst, desto motivierter wird deine Klasse dir folgen.

Du selbst solltest begeistert sein

Aus genau diesem Grund ist es so wichtig, dass du die richtigen Entscheidungen für deinen Unterricht triffst. Natürlich geht es immer darum, dass eine Methode oder bestimmte Materialien grundsätzlich geeignet sind, um bestimmte Lerninhalte zu vermitteln. Aber noch entscheidender ist es, ob du hinter der gewählten Methode oder dem Material stehst. Wenn du davon überzeugt bist, dann wirst du auch deine Schüler*innen überzeugen.
Die Frage ist nun, wie du herausfinden kannst, welche Methoden diejenigen sind, die dich wirklich begeistern. Und damit meine ich nicht, dass du sie als gut und sinnvoll ansiehst, sondern dass du für diese Methode echte Begeisterung empfindest. Es geht um Methoden, von denen du überzeugt bist und die dir persönlich in Vorbereitung und Umsetzung Spaß bereiten.

Sicherlich hast du jetzt schon eine Ahnung, um welche Methoden es sich handeln könnte. Herausfinden kannst du es, indem du dich fragst, wie du diese Methode wirklich findest.

Höre bei Entscheidungen auf dein „Oh, Ja!“

Wenn dann ein begeistertes „Oh, Ja!“ kommt, liegst du richtig. Empfindest du ein deutliches NEIN ist die Situation ebenfalls klar. Schwierig wird es, wenn du eher unentschlossen bist und Argumente für und gegen die Methode oder das Material hochkommen.

Hier darfst du lernen, anders zu denken. Denn diese Unentschlossenheit darf dir ein Zeichen dafür sein, dass es sich dabei eigentlich auch um ein Nein handelt. Du bist nur teilweise überzeugt und das sollte dir nicht genug sein. Mit anderen Worten heißt das, dass du, wenn möglich immer nur die Dinge in deinem Unterricht anwenden solltest, die dir ein deutliches und begeistertes „Oh, Ja!“ entlocken. Denn dies hat den großen Vorteil, dass du mit Begeisterung und Motivation an die Sache herangehst. Diese werden auf deine Klasse überspringen und deinen Unterricht positiv beeinflussen und entspannter machen. Gleichzeitig wirst du feststellen, dass dich dein Unterricht deutlich weniger Energie kostet, wenn du nur noch die Dinge tust, die dir wirklich Spaß machen und dich begeistern. Es kommt nämlich letztendlich nicht auf die Methode oder ein bestimmtes Material an, sondern auf die Person, die dahinter steht.

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Dies ist ein Beitrag von Claudia Rehder

Claudia Rehder; Bildnachweis: Eveline Conrads | Offenbach am MainClaudia Rehder ist erfahrene Lehrerin und Coach. Auf ihrer Online Plattform TeachersUp, in Workshops und Coachings bereitet sie Lehrer optimal auf ihren Beruf vor und unterstützt sie bei allen Herausforderungen des Schulalltags. Ihr Wunsch ist es, dass Lehrerinnen und Lehrer für und nicht gegen sich arbeiten.
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