Elternbriefe mal anders
Normalerweise hören Eltern nur von uns, wenn es in der Schule etwas zu organisieren gibt oder wenn wir ihnen etwas Unangenehmes mitteilen müssen. Kein Wunder also, wenn viele Eltern Elternbriefe mit Unangenehmem verbinden und in ihnen schon den nächsten Handlungsbedarf sehen. Doch das muss nicht sein.Normalerweise hören Eltern nur von uns, wenn es in der Schule etwas zu organisieren gibt oder wenn wir ihnen etwas Unangenehmes mitteilen müssen. Wir kontaktieren die Eltern unserer Schüler*innen also, wenn die nächste Klassenfahrt ansteht, Geld für einen Ausflug einzusammeln ist oder ein Klassenfest organisiert werden soll. Weiterhin bekommen die Eltern von uns Post, wenn es in der Schule nicht allzu gut läuft, ihr Kind eine schlechte Note zu erwarten, etwas angestellt oder gegen Regeln verstoßen hat oder gar eine Klassenkonferenz ansteht.
Kein Wunder also, wenn viele Eltern Elternbriefe mit Unangenehmem verbinden und in ihnen schon den nächsten Handlungsbedarf sehen.
Schüler*innen durch kurze Briefe loben
In diesem Blogbeitrag möchte ich jedoch einmal für Elternbriefe der ganz anderen Art plädieren. So lassen sich beispielsweise Briefe direkt aus dem Unterricht heraus schreiben. Dazu bereitet man sich entsprechende Vordrucke vor, in die man dann lediglich noch den Namen des Kindes und das, wofür man es loben möchte, eintragen muss. Solche sogenannten Belobigungen sind schon an manchen Schulen üblich. Jedoch könnte man sie noch viel häufiger und großflächiger einsetzen. Durch diese kleinen Belobigungsschreiben lässt sich den Eltern ganz einfach und unkompliziert mitteilen, wenn ihr Kind im Unterricht etwas gut gemacht hat. In diesem Fall hören die Eltern also einmal von uns, weil wir ihnen etwas Positives über ihr Kind mitteilen wollen. Es versteht sich von selbst, dass solche Elternbriefe nicht vergessen gehen und den Eltern gerne vorgezeigt werden. Das betreffende Kind ist mit Recht stolz darauf und freut sich, dies zu Hause zu zeigen und seine Eltern ebenfalls mit Stolz zu erfüllen.
Elternbriefe nur zur Information
Eine weitere Art des Elternbriefs, die noch recht wenig verbreitet ist, ist ein wertschätzender Bericht der Lehrperson über die Klasse. So könnten Klassenlehrer*innen beispielsweise die Weihnachtszeit zum Anlass nehmen, den Eltern einmal über die Entwicklung der Klasse vom Schuljahresbeginn bis zum jetzigen Zeitpunkt zu berichten. Dabei kann man auf gemeinsame Aktivitäten und Ausflüge ebenso eingehen wie auf die Lernatmosphäre und die Beziehung der Kinder untereinander. Auch der eigene Blick auf die Klasse darf dabei erwähnt werden. Vielleicht kann man schildern, wie gerne man in der Klasse unterrichtet und wie viel Freude einem die Arbeit mit den Kindern macht.
Positive Stimmung verbreiten
Natürlich sollten all diese Schilderungen der Wahrheit entsprechen und aus dem Herzen kommen. Ist dies nämlich der Fall, vermag ein solcher Elternbrief sehr viel Wertschätzung, Wohlwollen und vor allem positive Energie zu verbreiten. Die wundervollen Auswirkungen, die genau das hat, liegen auf der Hand. Eltern fühlen sich nicht nur gut informiert, sondern auch gesehen und miteinbezogen. In der Folge blicken sie wohlwollend auf uns und unsere Arbeit und freuen sich, dass ihre Kinder in guten Händen sind.
Diese positive Stimmung und Energie, die wir durch solche Briefe verbreiten können, sind unbezahlbar. Vor allem aber trägt dies zu einer besseren Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus bei.
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Dies ist ein Beitrag von Claudia Rehder
Claudia Rehder ist erfahrene Lehrerin und Coach. Auf ihrer Online Plattform TeachersUp, in Workshops und Coachings bereitet sie Lehrer optimal auf ihren Beruf vor und unterstützt sie bei allen Herausforderungen des Schulalltags. Ihr Wunsch ist es, dass Lehrerinnen und Lehrer für und nicht gegen sich arbeiten.
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