Die Geschichte des FWU

Das FWU hat eine lange und spannende Geschichte. In mehr als 70 Jahren der Herstellung von Unterrichtsfilmen haben wir mit namhaften Regisseuren zusammengearbeitet, verschiedene didaktische Strategien verfolgt, sich der Entwicklung einer sich ständig verändernden junge Generation gestellt und dabei die Erkenntnisse ihrer Zeit abgebildet.

Darüber hinaus konnten wir uns in den letzten Jahren durch unterschiedliche Leistungen als Beratungseinrichtung bei Ministerien und Behörden der 16 Bundesländer etablieren. Dabei bauten wir verschiedene Medieninfrastrukturen auf oder setzten neue Akzente in der Medienentwicklung und waren so für viele spannende Innovationen an zahlreichen Schulen in ganz Deutschland verantwortlich.

1907

Hamburger Lehrer gründen eine “Kommission für lebende Photographie”. Erster Katalog mit Filmen für “Volksbildungs- und Schulzwecke” erscheint.

Am Berliner Zentralinstitut für Erziehung und Unterricht, einer Einrichtung der Länder und Kommunen, wird eine “Beratungs- und Prüfstelle für Lehrfilme” (Bildstelle) gebildet. Deren Aufgabe ist die Beratung der Lehrfilmproduzenten und die Begutachtung von Filmen.

1919

1934

Am 26. Juni 1934 wird die Reichsstelle für den Unterrichtsfilm (RfdU) geschaffen.

Umbenennung in Reichsanstalt für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (RWU)

1940

1944

Bis 1944 werden von der RfdU/RWU insgesamt 876 Filme produziert und ca. 830.000 Kopien ausgeliefert.

Im Dezember werden in der amerikanischen Zone das Institut für den Unterrichtsfilm in München (IfdU), in der britischen Zone das Hamburger Institut für den Unterrichtsfilm gegründet.

1945

1950

Am 6. März wird in München die Gründungsurkunde für das Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht (FWU) als gemeinnützige GmbH mit Sitz in München unterzeichnet. Am 1. August nimmt das FWU mit 84 Mitarbeitern seine Tätigkeit auf.

Als erste FWU-Produktion wird der Film “Quick, das Eichhörnchen” von Heinz Sielmann mit dem Bundesfilmpreis ausgezeichnet.

1952

1956

Der erste 16-mm-Farbtonfilm “Wiesensommer” wird in Cannes auf den X. Internationalen Filmfestspielen als bester Kulturkurzfilm ausgezeichnet.

Innerhalb der ersten zehn Jahre werden vom FWU an die Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen folgende Kopien ausgeliefert: 226.867 Filmkopien (davon 41.883 Tonfilmkopien und 3.000 in Farbe); 228.103 Bildreihen (davon 28.090 in Farbe); 17.039 Tonbänder und 2.000 Schallplatten.

1960

1967

Für den Bereich der Verkehrserziehung werden acht neue Filme herausgegeben, die in Zusammenarbeit mit der Deutschen Verkehrswacht entstehen. Zur Datenverarbeitung und Informationstechnik entstehen die ersten vier Produktionen.

Erste Empfehlungen für Videorecorder durch das FWU.

1969

1980

In den ersten 30 Jahren seines Bestehens wurden vom FWU AV-Medien im folgenden Umfang ausgeliefert: 950.000 16mm-Filme, 680.000 8mm- Filme, 880.000 Diareihen, 300.000 Tonbänder, 100.000 Schallplatten, 25.000 sonstige AV-Medien

Erstmals wird Standard-Computersoftware innerhalb des FWU-Programms angeboten. Der Absatz von 16mm-Filmen geht deutlich zurück, der Absatz von Videokassetten dagegen erhöht sich um 50 Prozent und die Produktion von 8mm-Filmen wird eingestellt.

1987

1990

FWU und Bildstellen unterstützen den Aufbau einer Infrastruktur zur Medienpädagogik in den neuen Bundesländern. Zudem werden Produktionen über die jüngsten politischen Ereignisse im Ostblock herausgegeben.

Verschiedene regionale und überregionale Projekte werden in den neuen Ländern („Europa trifft Sachsen“) im Auftrag der Europäischen Gemeinschaft durchgeführt.

1992

1997

Die FWU-Homepage www.fwu.de wird im Internet eingerichtet.

Die Kultusministerkonferenz (KMK) überträgt dem FWU die Verantwortung für den Bereich „Schule“ innerhalb des Deutschen Bildungsservers (DBS). Hier arbeitet es eng mit der Humboldt-Universität und dem Deutschen Institut für Internationale Pädagogische Forschung (DIPF) zusammen.

2000

2001

Das FWU entwickelt ein Subportal des Deutschen Bildungsservers für Schülerinnen und Schüler.
Mit der VHS: „Kindertransport“ gewinnt das FWU den Oscar für „Bester Dokumentarfilm 2000“

Mit der VHS: „Kindertransport“ gewinnt das FWU den Oscar für „Bester Dokumentarfilm 2000“Mit SODIS (Software-Dokumentations- und Informations-System) werden digitale Medien in einer Online-Datenbank (www.sodis.de) für die 16 deutschen Bundesländer und Österreichs öffentlich recherchierbar gemacht.

2006

2007

CD-ROM “Willi will’s wissen: Bei der Polizei” Giga-Maus 2007 erhält die Auszeichnung für das beste Lernprogramm in der Kategorie Kinder 6-10 Jahre.

CD-ROM “Willi will’s wissen: Bei der Polizei” Giga-Maus 2007 erhält die Auszeichnung für das beste Lernprogramm in der Kategorie Kinder 6-10 Jahre.
FWU und Siemens Stiftung schließen eine Bildungskooperation. Seitdem können mehr als 1.900 Medien der Stiftung auch über das Bildungsangebot des FWU gefunden werden.

2010

2011

Die FWU-Mediathek geht an den Start. Mit der feierlichen Inbetriebnahme durch den bayerischen Kultusstaatssekretär Dr. Marcel Huber beginnt eine neue Ära. Die FWU-Mediathek wird von der Gesellschaft für Pädagogik und Information e.V. als “beispielhaftes didaktisches Multimediaprodukt” bezeichnet.

Im Auftrag des Bayerischen Staatsministeriums für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst (und in Kooperation mit dem Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB) in München und der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) in Dillingen) entwickelt und betreibt das FWU „mebis – Landesmedienzentrum Bayern“.

2012

2016

Auf der Bildungsmesse didacta 2016 wird das „BioBook“, ein digitales Biologiebuch für die Jahrgangsstufe 6 des Bundeslandes NRW, mit dem Deutschen Bildungsmedienpreis „digita“ ausgezeichnet.

Mit der „Einzellizenz für Lehrkräfte“ bietet das FWU nun auch eine Lösung für Lehrkräfte an. Mit Hilfe des FWU-Mediaplayers können Unterrichtsfilme gekauft und auch offline im Unterricht eingesetzt werden.

2018

2019

Die offene Bildungsmediathek MUNDO wird im Rahmen des Projekts SODIX vom FWU im Auftrag der 16 Länder realisiert und aus Mitteln des DigitalPakts Schule finanziert. So wird eine zentrale Auffindbarkeit von offenen, lizenzrechtlich und qualitativ geprüften Materialien sowie eine rechtssichere Nutzung durch die Lehrkräfte garantiert.

DVDs werden abverkauft und nicht weiter produziert, damit werden alle Medien aus dem FWU ausschließlich als Onlinemedien ausgeliefert.

2021

2022

Mit dem Anmeldedienst VIDIS vereinheitlicht das FWU den Zugang zu Schul-Tools aller Art für mehr als 800.000 Lehrkräfte und knapp 11 Millionen Schüler*innen in allen 16 Ländern und gestaltet deren Nutzung dabei datenschutzkonform.

Videos zur Geschichte des FWU

Eine Zusammenstellung unterschiedlicher Filme, entstanden zum 50. Jubiläum des FWU.

Wie hat sich die Didaktik des Unterrichtsfilms verändert und wie hat sich das in den Filmen des FWU niedergeschlagen?

Welches Bild der Jugend wurde in den Filmen des FWU transportiert?

Auch der Unterrichtsfilm unterliegt dem Zeitgeist. Im Film ist sein Wandel nachzuvollziehen.

Im Laufe seiner Geschichte hat das FWU mit namhaften Regisseuren gearbeitet – vor allem zu Beginn ihrer Karriere. Und nicht wenige haben später zu Weltruhm gefunden.

Natürlich ist Film für den Unterricht der Objektivität verpflichtet. Manchmal allerdings ist die Grenze zwischen objektiver Darstellung und Parteinahme verwischt.